Kühlschmierstoffe

Kühlschmierstoffe

Kühlschmierstoffe sind nicht wassermischbare, wassermischbare und wassergemischte flüssige Zubereitungen zum Kühlen, Schmieren und Spülen bei Fertigungsverfahren der spanenden und umformenden Be- und Verarbeitung von Metallwerkstücken wie z. B. beim Bohren, Fräsen, Drehen, Richten.

Als Schmierkomponente kommen in Kühlschmierstoffen (KSS) üblicherweise Mineralölsiedeschnitte, synthetische Flüssigkeiten oder modifizierte pflanzliche Öle zum Einsatz.

Zur Verbesserung der Kühlung, Schmierung und des Spülens werden den KSS eine Reihe von Zusätzen (Additive) zugefügt.

Zusatzstoffe können je nach Verwendung und Hersteller beispielsweise sein:

  1. schmierfilmbildende Stoffe,
  2. Zusätze für Hochdruckschmierung,
  3. Korrosionsschutzzusätze,
  4. Alterungsschutzstoffe,
  5. Antinebelstoffe,
  6. Schaumverhinderer,
  7. Tenside.

In wassermischbaren und wassergemischten KSS werden weitere Additive verwendet:

  1. Emulgatoren,
  2. Lösungsvermittler,
  3. Konservierungsmittel,
  4. Geruchs- und Farbstoffe.

Die Zusammensetzung, die Gefährdungen und Schutzmaßnahmen können den Sicherheitsdatenblättern, herausgegeben von den Herstellern der KSS, entnommen werden.

Nicht zu empfehlen ist die Verwendung von wassermischbaren bzw. wassergemischten Kühlschmierstoffen, bei deren Einsatz krebserzeugende N-Nitrosamine entstehen können (vgl. TRGS 611).

Verwendung nicht wassermischbarer Kühlschmierstoffe

Bei der Verwendung von nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffen, z. B. Mineralölen, kann es zu Bränden oder Verpuffungen im Bearbeitungsbereich kommen.

Dies geschieht, wenn sich dort zündfähige Ölnebel-Luft-Gemische bilden und diese, z. B. durch einen Funken oder eine heiße Oberfläche, gezündet werden.

Begünstigt wird die Entstehung solcher Ölnebel durch hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten und hohe Kühlschmierstofftemperaturen.

Technische Maßnahmen

Technische Maßnahmen zur Herabsetzung der Brandgefährdung sind beispielsweise:

  • Überwachung der Kühlschmierstoffzufuhr,
  • geringere Bearbeitungsgeschwindigkeit,
  • Verwendung von Kühlschmierstoffen mit möglichst hohem Flammpunkt,
  • mengenmäßig große und gezielt auf die Bearbeitungsstelle ausgerichtete Kühlschmierstoffzufuhr (z. B. für große Maschinen, aber es werden größere Mengen an gefährdendem Sprühnebel freigesetzt!),
  • Installation automatischer Feuerlöscheinrichtungen in dem Bearbeitungsraum und
  • Installation von Druckentlastungseinrichtungen bei vollständig gekapselten Maschinen, um im Falle einer Verpuffung eine Druckentlastung in ungefährliche Bereiche zu gewährleisten und die Maschine stillzusetzen (z. B. für große Maschinen).

Die letztgenannte Maßnahme setzt voraus, dass die Maschinenverkleidung selbst eine gewisse Mindestdruckfestigkeit und auch Dichtheit aufweist.

Organisatorische Maßnahmen

Im Rahmen der Betriebsorganisation müssen bei der Verwendung von nicht wassermischbaren Kühlschmiermitteln geeignete Feuerlöscheinrichtungen bereitgehalten werden.

In den Metallbearbeitungsbereichen müssen regelmäßig Unterweisungen durchgeführt werden, damit die Beschäftigten auf mögliche Gefahren und deren Beseitigung vorbereitet sind.

Weiterhin müssen Betriebsanweisungen für nicht wassermischbare Kühlschmierstoffe vorhanden sein, damit im Brandfall sofort die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden. Es reicht, eine Gruppenbetriebsanweisung zu erstellen und an geeigneter Stelle auszuhängen (z. B. in der Nähe der Metallverarbeitungsmaschinen).

Wichtig ist auch hier, auf saubere Arbeitskleidung zu achten. Ölverschmutzte Kleidung erhöht im Brandfall die Verbrennungsgeschwindigkeit, und dadurch werden die Rettungschancen erheblich herabgesetzt.

Bei der Verwendung von nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffen und entsprechender Brandgefährdung ist ein Explosionsschutzdokument zu erstellen und auf dem aktuellen Stand zu halten.

In dem Dokument sind Informationen über die Gefährdungen durch eine explosionsfähige Atmosphäre und die Schutzmaßnahmen zusammengefasst.
Die Gefährdungen durch zündfähige Ölnebel-Luft-Gemische werden messtechnisch ermittelt und dokumentiert. Des Weiteren werden Schutzmaßnahmen zur Vermeidung der Brandentstehung sowie Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre festgelegt. Die Maßnahmen müssen regelmäßig (beispielsweise durch Messungen) auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Im Rahmen der Betriebsorganisation ist in Abstimmung mit dem zuständigen vorbeugenden Brandschutz ein Rettungsplan zu erstellen und an zentralen Stellen auszuhängen.

Regelmäßig sollten Evakuierungsübungen durchgeführt werden.